Behörden weisen Islamisten aus - Mann drohte mit Gewalttat im Vatikan

 Eine Aufnahme aus dem Inneren des Bardo-Museums nach dem Terroranschlag in Tunesien 2015 mit mehr als 20 Toten. Foto: epa/Mohamed Messara
Eine Aufnahme aus dem Inneren des Bardo-Museums nach dem Terroranschlag in Tunesien 2015 mit mehr als 20 Toten. Foto: epa/Mohamed Messara

ROM (dpa) - Italien hat einen 37 Jahre alten Marokkaner aus Gründen der Staatssicherheit in seine Heimat abgeschoben. Der wegen Drogendelikten einsitzende Mann habe unter anderem den Terroranschlag auf das Bardo-Museum in Tunesien 2015 mit mehr als 20 Toten als «verdiente Antwort» auf westliche Militäreinsätze in muslimischen Ländern bezeichnet, wie das italienische Innenministerium am Montag mitteilte. Zudem habe er behauptet, ohne Schwierigkeiten in den Vatikan eindringen und dort Gewaltakte verüben oder das Trinkwasser in Rom vergiften zu können, hieß es weiter.

Im Gefängnis schloss sich der Marokkaner den Angaben zufolge mit einem tunesischen Häftling zusammen und verbreitete Propaganda der Terrormiliz Islamischer Staat unter den Gefangenen. Die beiden hätten auf einen anderen Häftling eingeschlagen, der sich über den Lärm während der muslimischen Gebete beschwert habe, teilte die römische Polizei mit.

Italien hatte nach dem islamistischen Terroranschlag auf das französische Satireblatt «Charlie Hebdo» in Paris 2015 strenge Gesetze für eine schnelle Abschiebung von Ausländern verabschiedet, die terroristischer Tendenzen verdächtigt werden. Anders als andere europäische Länder wie Deutschland oder Frankreich blieb Italien in den vergangenen Jahren von Terroranschlägen verschont.

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