Bargeld im Thailandurlaub

​Vorab wechseln, vor Ort abheben oder doch Kreditkarte?

In Thailand ist mit Baht zu zahlen; joey333 - Fotolia.com
In Thailand ist mit Baht zu zahlen; joey333 - Fotolia.com

THAILAND: Das Königreich bietet eine große Anzahl an Möglichkeiten einen Urlaub abwechslungsreich, spannend und erholsam zu gestalten. Ob aufregende Städte wie Bangkok, Chiang Mai oder Hua Hin oder die spannenden Landschaften von Koh Samui und Koh Phangan, Khao Lak oder Phuket – Thailand ist vielfältig und immer eine Reise wert.

Viele Personen machen sich vor dem Urlaub Gedanken, wie sie ihn gestalten, planen und finanzieren und welches Budget für die Reise zur Verfügung stehen soll. Thailand gilt seit den letzten Unruhen um den Militärputsch 2014 wieder als relativ stabil, obwohl es vereinzelt zu Anschlägen kommen kann. Darüber hinaus stellt sich für viele Urlauber die Frage, wie viel Geld mitgenommen werden soll, wo es aufbewahrt wird und welche alternativen Bezahloptionen in Thailand überhaupt angenommen werden. Vorab sollten sich Urlauber über die Möglichkeiten ihres bevorzugten Zahlungsmittels informieren, denn einige Eurocash-Karten besitzen beispielsweise kein Magnetband mehr, sondern nutzen einen Chip, der in den älteren Automaten Thailands meist nicht funktioniert.

Die Währung in Thailand ist der Thailändische Baht, THB. Ein Euro entsprechen je nach Wechselkurs ungefähr 36 bis 38 Baht. Der aktuelle Kurs lässt sich bei der Bank of Thailand finden. Auch wenn der US-Dollar einen starken Einfluss auf die Wirtschaft in Thailand hat, so sind fremdländische Währungen innerhalb Thailands meist nicht erwünscht oder werden nicht angenommen.

Kreditkarte – Der Klassiker unter Auslandsreisenden

Niemand möchte mit einer dicken Brieftasche voller Scheine durch die überfüllten Straßen Bangkoks laufen und womöglich zu einer offensichtlichen Zielscheibe werden. Kreditkarten halten sich seit Jahrzehnten hartnäckig und sind vor allem außerhalb Deutschlands eines der beliebtesten Zahlungsmittel.

Quelle: www.nilsonreport.com/

Weltweit sind vor allem Visa- und MasterCards im Umlauf, doch es gibt viele weitere Kreditkarten, die mittlerweile gerne genutzt werden. In Thailand sind die beiden führenden Kreditkartenanbieter Visa und MasterCard gleich weit verbreitet und stellen in den meisten Hotels, aber auch an Tankstellen oder Geschäften kein Problem mehr da. Besonders in Kaufhäusern und größeren Resorts ist die Kreditkarte gern gesehen und in den meisten Hotels lässt sich bereits an der Rezeption damit Geld abheben. Völlig bargeldlos sollten die Reisenden innerhalb Thailands jedoch nicht unterwegs sein, denn vor allem in kleineren Orten und ländlichen Regionen gibt es eine kleinere Anzahl an Kartenlesegeräten, die nicht immer problemlos funktionieren.

Wichtig ist dabei vor allem die Auswahl der Kreditkarte, denn es gibt je nach Kreditinstitut besondere Pakete, Vergünstigungen oder sogar kostenlose Abhebemöglichkeiten im Ausland. Das Verbraucherportal Verivox erläutert beispielsweise, dass bei den drei Kreditkarten-Abstufungen Gold, Schwarz oder Platin zusätzliche Sonderkonditionen vorliegen, wie Upgrades für Mietwagen, Hotelbuchungen oder Rabatte. Die Classic-Kreditkarte ist oft mit den günstigsten Gebühren versehen, doch fallen im Ausland je nach Anbieter häufig hohe Gebühren auf das Abheben von Geld oder die Kursumrechnung an.

Die Kasikorn Bank in Thailand ermöglicht es zum Beispiel, Barauszahlungen zu tätigen, meist mit einem geringeren Wechselkursrabatt, als bei anderen Anbietern. Generell gibt es beim bargeldlosen Bezahlen an den meisten thailändischen Banken ein „Auslandeinsatzentgelt“ von bis zu drei Prozent. Vor der Reise ins Ausland ist es deshalb empfehlenswert, die Konditionen des Kreditinstitutes zu überprüfen und auf eine kostenlose Bargeldoption zu achten.

Quelle: www.thaiwebsites.com/tourism.asp

Die zahlreichen ATMs in Thailand nehmen jedoch meist Abhebegebühren um die 160 Baht, die einige Kreditinstitute erstatten. Ein Tipp: Beim Geldabheben sollte der Wechselkurs der eigenen Bank ausgewählt und die Berechnung der Thai-Bank abgelehnt werden, da diese meist einen schlechteren Kurs anbieten.

Geld wechseln in Deutschland und in Thailand

Vor der Reise das thailändische Geld bereits in Deutschland zu wechseln, ist in den meisten Fällen eine schlechte Idee. Häufig gibt es sehr ungünstige Wechselkurse der Banken, da der thailändische Baht erst einmal bestellt werden muss. Deshalb sollte der Geldwechsel im Idealfall direkt vor Ort stattfinden. Es gibt in Thailand mehrere Optionen, das Geld zu wechseln:

  • Direkt am Flughafen

  • Lizensierte Geldwechsler

  • Thailändische Banken

  • Hotels

Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um Dollar oder Euros handelt, denn beide Währungen sind in Thailand eher nicht üblich. Bei Banken und Wechselstuben in touristischen Gegenden sollten die Urlauber die Kurse gut miteinander vergleichen, obwohl meist am Flughafen die günstigsten Kurse zu finden sind. Beim Wechselkurs sollten sie darauf achten, nicht nur große Scheine zu erhalten, da viele Taxifahrten, kleinere Imbisse, Lodges und Geschäfte auf die größeren Scheine kaum herausgeben können. Wer viel unterwegs ist, kommt so nicht in die Bedrängnis „mehr“ Geld ausgeben zu müssen oder Verluste beim Wechselgeld zu machen.

Kleingeld ist in weniger überlaufenen Regionen gefragt, Pixabay.com © frenchy54 (CC0 1.0)
Kleingeld ist in weniger überlaufenen Regionen gefragt, Pixabay.com © frenchy54 (CC0 1.0)

Einige Urlauber pochen auch heute noch auf die früher beliebten Traveller Checks, die Reiseschecks, welche in vielen Ländern an Banken oder Wechselstuben in Bargeld umgewandelt werden können. Allerdings sind die Zahlen rückläufig, nicht überall werden die Checks überhaupt noch angenommen und bis Ende 2015 wird vermutlich auch American Express aus dem Reisescheckgeschäft aussteigen. Die Vorteile der Checks lagen in den häufig günstigen Wechselkursen und den geringeren Gebühren im Ausland. Darüber hinaus sind die meisten Traveller Checks bei Diebstahl versichert und werden im Notfall per Kurier nach 48 Stunden ersetzt. Einige Nutzer empfinden die Anonymität der Checks ebenfalls als einen Vorteil, da nur die Unterschrift vorliegt und keine weiteren Daten übertragen werden. Allerdings sind heutzutage meist eher Kreditkarten bevorzugt.

Mit der EC-Karte Geld abheben

Da Thailand ein sehr gutes Netz aus Banken und ATMs besitzt, ist das Geld abheben in den meisten Regionen und Orten kein Problem. Wer eine EC-Karte mit Maestro-Zeichen besitzt, kann im Prinzip überall an ausgewiesenen ATMs Geld abheben, zu den jeweiligen Konditionen der eigenen Bank. Dabei können jedoch oft satte 3,50 bis 10 Euro pro Abhebung anfallen, egal welcher Betrag zu dem Zeitpunkt abgehoben wird. Darüber hinaus gibt es in den meisten Geräten ein Verfügungslimit von bis zu 20.000 Baht, also maximal 500 Euro, so dass mehrere Abhebungen während eines längeren Aufenthaltes notwendig sind. Die 150 Baht pro Abhebung an Gebühr gibt es bei EC-Karten-Abhebung ebenfalls.

Kunden von Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken oder der Postbank müssen jedoch im Ausland eine andere Lösung wählen, denn diese arbeiten mit V-Pay- oder Girokarten, die nur noch einen Chip, jedoch keine Magnetbänder mehr besitzen. Dieses Video erläutert die Problematik:

www.youtube.com/watch?v=LsLZYSUKDvo

Sicherheits-Tipps in Thailand

In Bangkok sollten Urlauber auf Taschendiebe achten; Pixabay.com © cegoh (CC0 1.0)
In Bangkok sollten Urlauber auf Taschendiebe achten; Pixabay.com © cegoh (CC0 1.0)

Da Thailand vor Unruhen nicht geschützt ist, sollten Urlauber vor der Anreise auf die aktuellen Entwicklungen achten oder sich beim Auswärtigen Amt informieren. Vor allem im Süden des Landes, an der Grenze zu Malaysia ist die Gefahr von Gewalt und Kriminalität erhöht und einige von Ausländern beliebten Ziele sollten bei Möglichkeit gemieden werden.

Diebstahl und Raubüberfälle treten auch in Thailand auf, vor allem in den Touristenhochburgen wie Phuket, Koh Samui und Pattaya. Dazu kommt Korruption bei Polizisten und Beamten häufig vor, inklusive Erpressungsversuche gegenüber den Ausländern.

Die Deutsche Botschaft nimmt Hinweise und Beschwerden jederzeit auf unter: +66 2 2879000 oder +66 81 8456224

Wer einiges an Bargeld mit sich herumträgt, sollte dieses am besten in einem Brustbeutel oder einer flachen Bauchtasche verstauen, das sich bequem unter der Kleidung tragen lässt. Es müssen ja nicht gleich die ganz dicken Geldbeutel sein und auch die Kredit- oder EC-Karte sind dort relativ sicher verstaut. Die meisten Hotels bieten Hotelsafes an, in denen ein Teil des Geldes gut aufbewahrt werden kann.

Sollten Kredit-, EC-Karte oder Bargeld gestohlen worden sein, gilt es bei den Karten zunächst die Sperrnummer anzurufen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten, da die meisten Institute erst nach Erhalt der Sperrung für den Schaden haften. Kopien der Geldkarten sind ebenfalls ratsam vor der Abreise anzufertigen. Bei den örtlichen Polizeirevieren ist eine Anzeige aufzugeben und in der deutschen Botschaft lassen sich die notwendigen Reisedokumente ausstellen, sollten diese ebenfalls geklaut worden sein.

Da es sich ohne Bargeld und Karte schlecht leben lässt, gibt es in einigen Hotels die Option, Überweisungen von Verwandten oder Freunden auf das Reiesanbieterkonto oder des Hotels zu überweisen. Wester Union Dienste sind ebenfalls eine Option, die Mehrkosten dabei jedoch oft sehr hoch.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

otmar ortner 25.05.15 21:14
bargeld im thailandurlaub
nur bares ist wahres. alles andere ist mit unkosten und schlechten wechselkursen verbunden. bankomat allein thb 180,- pro abhebung + kosten der heimatbank + schlechter kurs. nie am flughafen wechseln, dort gibt es den mit abstand schlechtesten kurs. der beste kurs wird bei wechselstuben geboten. allerdings muss man acht geben, die kurse sind sehr unterschiedlich, aber der schlechteste ist immer noch besser als jede bank! bargeld immer in der fronthosentasche verstauen. hotels haben safes.