Bangladesch schickt mehr als 200 Rohingyas zurück nach Myanmar

Foto: epa/Abir Abdullah
Foto: epa/Abir Abdullah

DHAKA/RANGUN (dpa) - Grenzwächter in Bangladesch haben mehr als 200 muslimische Rohingyas an der Grenze zu Myanmar abgefangen und zurückgeschickt. Das bestätigte der Kommandant der Grenzwächter am Dienstag. Schätzungen zufolge leben in Bangladesch bis zu einer halben Million nicht registrierte Rohingyas.

Die Zahl der Rohingyas, die aus Myanmar nach Bangladesch einreisen wollen, hat sich seit Anfang Oktober deutlich erhöht. Seitdem gibt es in der myanmarischen Unruheregion Rakhine wieder verstärkte Spannungen zwischen der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung und den Rohingyas.

Der Staat verweigert den Rohingyas die Staatsbürgerschaft. Die Behörden erklären, Muslime hätten an Grenzposten neun Polizisten getötet. Seitdem hat das Militär mindestens 70 Menschen getötet. Sie hätten die Soldaten mit Macheten bedroht, sagt die Armee. Bangladesch verstärkte als Reaktion seine Grenzposten und betonte, dass niemand ohne gültige Papiere einreisen dürfe.

Die Zeitung «Daily Star» berichtete, dass Einwohner von Grenzdörfern im mehrheitlich muslimischen Bangladesch den Rohingyas dabei helfen würden, die Grenze zu überqueren. In der vergangenen Woche seien mehrere hundert unbemerkt eingereist und in einem grenznahen Slum untergetaucht.

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