Ausländer stirbt bei Separatisten-Angriff

NARATHIWAT: Beim jüngsten Angriff von Separatisten Sonntagnacht auf eine Polizei-Kontrollstelle im thailändisch-malaysischen Grenzgebiet in der Südprovinz Narathiwat kam ein malaysischer Motorradfahrer ums Leben.

Als der Motorradfahrer den Checkpoint passieren wollte, eröffnete eine bisher unbekannte Zahl Aufständischer das Feuer auf die Sicherheitskräfte, wobei der 31-jährige Ausländer tödlich verletzt wurde. Bei der Sicherung des Tatorts fanden die Ermittler über 50 M16-Patronenhülsen. Zum 13. Jahrestag des Massakers in Tak Bai rechnen die Behörden mit einer Zunahme an Übergriffen in den überwiegend von Muslimen bewohnten südlichen Provinzen, weshalb die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt wurden. Militär und Polizei haben die Fahndung nach den Tätern aufgenommen.

Am 25. Oktober 2004 hatten etwa 2.000 Menschen vor der Polizeistation Tak Bai in der Provinz Yala demonstriert und die Freilassung von sechs Inhaftierten gefordert. Diese waren unter dem Vorwurf festgenommen worden, Waffen gestohlen und diese an Separatisten weitergereicht zu haben. Die Situation eskalierte, und die Polizei befürchtete, die Demonstranten wollten die Wache stürmen. Es fielen Schüsse, sieben Demonstranten erlitten tödliche Verletzungen. Später ließen die Sicherheitskräfte 1.300 Menschen aller Altersstufen, auch Unbeteiligte, festnehmen und mit Lastwagen zu Militärcamps transportieren. Die Festgenommenen wurden in mehreren Schichten übereinander verladen, der Transport verstieß gegen jegliche Menschenrechte. Auf der Fahrt starben 85 Festgenommene. Die meisten Opfer waren erstickt. Die Aktion soll mit ausdrücklicher Billigung und Kenntnis des damaligen Premierministers Thaksin Shinawatra erfolgt sein; denn dieser befand sich in einem Militärcamp unweit von Tak Bai.

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