PALERMO (dpa) - Auf dem Mittelmeer spielt sich nach Ansicht des italienischen Außenministers Angelino Alfano die Partie ab, die über die Sicherheit und den Wohlstand auf der Welt entscheidet. Deshalb sei es entscheidend, dass die Staaten, die an das Meer angrenzen, Informationen austauschen und kooperieren, um die «Stabilität, den Frieden und die Sicherheit» zu garantieren, sagte Alfano am Dienstag zum Auftakt einer Konferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Palermo.
Bis Mittwoch soll es dabei vor allem um Migration gehen. Neben Vertretern der EU-Mitgliedsstaaten, der Länder des Westbalkans und der Türkei sind nach Palermo auch Delegationen aus Libyen, Algerien, Marokko und Tunesien gekommen.
Der amtierende Vorsitzende der OSZE, der österreichische ÖVP-Chef Sebastian Kurz, nahm an der Konferenz wegen des Beginns der Koalitionsverhandlungen in Wien nicht teil. «Für uns ist klar: Wir werden konsequent dafür eintreten, Migration gemeinsam in geordneteren Bahnen zu organisieren», sagte Außenamts-Generalsekretär Michael Linhart, der Kurz in Palermo vertritt, der Deutschen Presse-Agentur. «Nur so können wir den Schleppern die Geschäftsgrundlage entziehen - das sind wir auch den vielen Todesopfern auf der Mittelmeerroute schuldig.» Gleichzeitig müsse das «System der fairen Aufteilung anerkannter Flüchtlingen nachhaltig gestärkt werden», sagte Linhart.