Auf Polizeistation für 5.000 Baht freigekauft

Täter und Opfer verhandeln auf der Polizeiwache in Cherng Talay auf Phuket über die Wiedergutmachungssumme: mit 5.000 Baht war die versuchte Vergewaltigung ‚bereinigt‘.
Täter und Opfer verhandeln auf der Polizeiwache in Cherng Talay auf Phuket über die Wiedergutmachungssumme: mit 5.000 Baht war die versuchte Vergewaltigung ‚bereinigt‘.

PHUKET: Eine verhinderte Vergewaltigung in einer 3-Sterne Apartment Anlage Nähe des Badeortes Surin auf Phuket ist am 4. August für den Täter ohne Folgen geblieben. Der 29 jährige Reiseleiter Wongsathorn S. hatte die Nachtrezeptionistin (24) in ein Zimmer gezerrt und dort vergeblich versucht, durch Gewalt den Geschlechtsverkehr zu erzwingen.

Die Straftat am Donnerstagmorgen um 4 Uhr erregte nach einem Bericht der ‚Phuket Gazette‘ weniger die Gemüter als ihr Ausgang. Die schockierte Frau hatte sich heftig gewehrt und um Hilfe geschrien, als der laut eigenen Angaben betrunkene Wongsathorn S. sie in sein Dienstzimmer zog und dort über sie hergefallen sei. In dem Zimmer schlief auch noch ein Kollege des Angreifers.

Als die Polizei kurz darauf in dem Apartmenthotel in Cherng Talay eintraf, fand sie das weinende Opfer inmitten einiger Kollegen und eines Nachtwächters vor. Sie konnte den Namen ihres Peinigers nennen, der kurz darauf festgenommen und auf die nahegelegene Polizeiwache mitgenommen wurde. Die Ermittlungen leitete Polizeihauptmann Sakkarin Pankhan.

Wongsathorn S. schien bei seiner Vernehmung wieder zur Besinnung gekommen zu sein und schilderte der Polizei, er habe dem Opfer sogar 2.000 Baht für den Beischlaf geboten, weil sie sich so zur Wehr gesetzt hatte. Er entschuldigte sich auf der Station für sein Verhalten und bot der 24 jährigen vor den Polizeibeamten eine Entschädigung von 5.000 Baht an – umgerechnet etwa 130 Euro bzw. der halbe Monatslohn eines Thaiarbeiters.

Als die Rezeptionistin die Entschuldigung annahm, und auch das Geld, ließen die Beamten den Täter laufen. Auf eine Anzeige oder weitere Ermittlungen sei verzichtet worden, bestätigte der Reporter der Phuket Gazette heute auf Anfrage unserer Redaktion.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 07.08.16 10:27
Herr Wenz
das Thema möchte ich nicht ins lächerliche ziehen. Dazu ist es mir doch zu wichtig. Da Sie auf die Erziehung Ihrer Tochter hingewiesen haben, gehe ich davon aus, dass Sie Ihrer Tochter zumindest klar gemacht haben, dass sie in fremder Umgebung nicht aus einem Glas trinken sollte, was sie sie nicht selber eingeschenkt hat. Soweit zum Thema KO Tropfen. Das zum Thema: "war sage ich meiner Tochter" Aus dem Bericht geht weder die Charaktereigenschaft noch der Intelligenzgrad der Telefonistin hervor. Also sollten wir zu dem unerfreulichen Vorgang nicht weiter spekulieren.
Jürgen Franke 06.08.16 21:29
Die Story von Sam Gruber
ist für mich völlig nachvollziehbar, aber auch der Ausgang, ohne Gerichtsverfahren. Für mich ist das keine Straftat. Der Typ hätte eine Tracht Prügel verdient. Herr Wenz, Sie brauchen Ihrer Tochter nichts zu erzählen, wenn Sie sie richtig erzogen haben, denn sie weiß bereits alles. Bringen Sie Ihrer Tochter nur bei, dass sie den Männern, die ihr ungewollt zu nahe kommen, lediglich mit den Finger in die Augen stoßen soll.. Das reicht völlig aus, um sie abzuschrecken. Abgesehen davon, haben Männer ein sehr gutes Gespür für Frauen, mit denen "man" es machen kann.
Ernst Schwarz 05.08.16 16:43
Klarstellung
"Fuer diese Meinung werde ich ..." bezieht sich nicht auf den Satz unmittelbar davor, sondern auf den ersten Teil meines Kommentars.
Mein Kommentar sollte vor allem von Leuten gelesen und ueberdenkt werden, die von "Wegsperren" schreiben, ohne die Fakten zu kennen.
Ernst Schwarz 05.08.16 15:04
Auch an folgendes Denken
Die junge Frau und der Mann kennen sich, sind Arbeitskollegen, muessen morgen wieder zur Arbeit. Ueber die Vorgeschichte wissen die Kommentierer und ich nichts. Lief schon vorher etwas zwischen den beiden? Zudem: Was ist versuchte Vergewaltigung, wo ist die Grenze bezueglich Straftat? Hier scheint es etwas heftiger zugegangen zu sein, OK, aber ich erinnere an die Zeit in Europa vor 50 Jahren, da hiess es, jede sage nein, wolle aber doch, und der Mann muesse ein bisschen insistieren, wenn er einer an die Waesche gienge. Ihr kennt diese Sprueche. Damit will ich nicht sagen, es solle so sein wie frueher, nein, ein klares NEIN der Frau oder des Mannes sollte genuegen, oder besser, wie teils in USA, muesste ein klares JA da sein. Fuer diese Meinung werde ich hier wohl einiges Fett abkriegen.
Ich verstehe nicht ganz, wie hier auf die Polizei gehackt wird und sogar leicht auf das Opfer. Das Leben geht weiter, sabai sabai. Alles ist relativ, vor allem in Asien.
PS: Ich weiss weder ob versuchte Vergewaltigung nach hiesigem Strafgesetz ein Uffizialdelikt ist, noch weiss ich, wo in in Thailand die Grenze zwischen sexueller Belaestigung und schwererem Vergehen ist.
Ingo Kerp 05.08.16 13:09
Freikaufen
Gibt es vielleicht eine Preisliste für Vergehen oder Straftaten? Wer zahlt geht nach Hause und die Polizei hat keine Arbeit. Die Gerichtsbarkeit wird erst gar nicht in Anspruch genommen, der Herr Hauptmann regelt sowas selber. Großartig! Ich nehme an, da wird sich das Militär noch einschalten und die Dinge wieder gerade rücken.
Oliver Harms 05.08.16 01:39
ohne worte!!!
das versuchte vergewaltigen einer frau,kostet also 130 euro.....