BANGKOK: Nach seiner Flucht vor der thailändischen Justiz im Jahr 2013 genießt der Red-Bull-Erbe Vorayuth "Boss" Yoovidhya augenscheinlich sein Jet-Set-Leben.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP fliegt er in privaten Red-Bull-Jets um die Welt. Er jubelt bei Formel-1-Rennen von VIP-Sitzen der Red-Bull-Marke und fährt in London einen schwarzen Porsche Carrera mit einem kundenspezifischen Nummernschild: B055 RBR. Boss Red Bull Racing. Laut Hinweisen in den sozialen Netzwerken traf er letzten Monat in Laos mit seiner Familie in Luang Prabang zusammen. Sie übernachteten in einem Resort für 1.000 Dollar pro Nacht, speisten im feinsten Restaurant, besuchten Tempel und ließen es sich am Pool gut gehen.
Kritiker, so AP weiter, sagen, der Fall des Red-Bull-Erben sei nur ein weiteres Beispiel für langjährige Privilegien der reichen Klasse Thailands, ein politisch turbulentes Land, das seit Jahrzehnten mit Rechtsstaatlichkeit zu kämpfen habe. Mittlerweile ist Vorayuth einmal mehr vorgeladen worden. Er soll sich am Donnerstag bei der Staatsanwaltschaft in Bangkok einfinden.
Der Red-Bull-Erbe war am 3. September 2012 auf der Sukhumvit Road in seinem Ferrari mit hoher Geschwindigkeit gegen das Motorrad eines Polizisten geprallt. Der Beamte blieb 200 Meter weiter tot auf der Fahrbahn liegen. Vorayudh Yoovidhya flüchtete vom Unfallort und weigerte sich mehrere Stunden, mit der Polizei zu sprechen. Erst dann konnte er auf die Polizeistation gebracht werden.
Vorayudh sollte wegen überhöhter Geschwindigkeit, fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht angezeigt werden. Doch die Ermittlungen zogen sich hin, nach einem Jahr war überhöhte Geschwindigkeit verjährt. Als der Beschuldigte endlich vor Gericht erscheinen sollte, weilte er in Singapur. Laut seinem Rechtsanwalt war er kränklich, er konnte nicht nach Bangkok kommen.
Vorayudh ist der Enkel des Red-Bull-Gründers Chaleom Yoovidhya.