Attentäter mit Schlägen zum Geständnis gezwungen?

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Bilal Mohammed, alias Adem Karadag (im Bild), hat heute seine Unschuld beteuert.

Er sei nicht an dem verheerenden Bombenanschlag am 17. August mit 20 Toten am Erawan-Schrein in Bangkok beteiligt gewesen. Mehr als 120 Menschen waren damals verletzt worden. Unter den Toten und Verletzten waren zahlreiche ausländische Touristen. Der Uigure muss sich am morgigen Dienstag mit Yusufu Mieraili vor einem Militärgericht verantworten. Gestern wurde vor den beiden Ausländern die Anklage verlesen. Unter den zehn Anklagepunkten sind Mord und Besitz von Sprengstoff. Die Polizei ist sich sicher, ausreichend Beweise für die Rolle der beiden Angeklagten dem Gericht vorzulegen. Zudem hätten beide Männer die Tat gestanden. Laut den Ermittlern haben insgesamt 17 Frauen und Männer mitgewirkt. Bilal Mohammeds Anwalt sagte vor den Medien, sein Mandant habe unter Stress und Schlägen eine Tatbeteiligung gestanden. Er habe sich nur der illegalen Einreise schuldig gemacht. Oberst Winthai Suvaree, Sprecher des Militärrats National Council for Peace and Order, bezweifelte, dass die beiden Angeklagten in der Haft misshandelt wurden. „Ich bin sicher, dass nichts geschehen ist.“

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Jack N.Kurt Leupi 22.12.16 18:13
Die armen.............../Hardy Kromarek
Ohne Demokratie kein Recht. Im Zweifel für den Ankläger ! So sieht`s aus im Moment !
Alois Amrein 18.02.16 09:16
Thailändische Polizei: Das Vertrauen ist international erschüttert.
Nach dem Skandal um den Doppelmord an einem britischen Paar auf Ko Tao, wo in aller Eile 2 burmesische Arbeiter als Sündenböcke präsentiert wurden, stellt sich ernsthaft die Frage, ob hier auch geschlampt wurde und unter Erfolgszwang der erstbeste Uigure verhaftet wurde. Seit Ko Tao ist das internationale Vertrauen in die Arbeitsweise der thailändischen Polizei schwer erschüttert, das unprofessionelle Vorgehen wird von Menschenrechts-Organisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International kritisiert. Es sind also hier erhebliche Zweifel angesagt, da laut Aussagen des Verhafteten auch hier Folter angwewandt wurde, wie schon bei den beiden Burmesen. Erzwungene Geständnisse von Angeklagten passen perfekt zu einem undemokratischen Regime und überraschen deshalb nicht.
Hardy Kromarek Thanathorn 16.02.16 21:24
Die armen mutmaßlichen gefolterten Schwerverbrecher!
Natürlich gilt in jedem Rechtsstaat der Welt auch selbstverständlich im Rechtstaat Thailand die Unschuldsvermutung bis zum rechtskräftigen Gerichtsurteil! Darum hat die Staatsanwaltschaft auch sich dahin gehend geaüßert, das Sie der Überzeugung sind, den mutmaßlichen Mörder vor Gericht zu überführen und Ihn der gerechten Strafe zu kommen zu lassen! Aber es ist schon sehr "amüsant" wenn diese Vögel zuerst Gestädnisse ablegen und sowieso durch andere Beweise überführt worden sind, sich dann darauf berufen "angeblich gefoltert worden zu sein"! Scheint in Mode zu kommen, wenn nichts mehr hilft oder die Beweislage ist erdrückend, dann auf diesen letzten Strohhalm zu setzen! Das die thailändische Polizei Menschen foltert - schlägt usw. ist absoluter Schwachsinn! Wenn das so weiter geht, nimmt sich wohl bald jeder Schwerverbrecher diesen "Trick" zu gute! Aber Gott sei Dank glaubt kein Richter diesen Mist!