Asylbewerber flieht aus Abschiebe-Unterkunft

Foto: epa/Daniel Bockwoldt
Foto: epa/Daniel Bockwoldt

HAMBURG (dpa) - Acht Flüge gestrichen, zwölf verspätet: Die Flucht eines abgelehnten Asylbewerbers aus Albanien aus einer Abschiebe-Einrichtung am Hamburger Flughafen hat am Donnerstagabend den Flugbetrieb in der norddeutschen Metropole beeinträchtigt.

Nach dem 22-jährigen Albaner wurde am Freitag noch gesucht. Nach Angaben des Flughafens und der Bundespolizei wurde der Flugverkehr am Donnerstagabend um 20.15 Uhr vorübergehend eingestellt: Die Gefahr habe bestanden, dass der Mann auf das Rollfeld gelaufen seien könnte. Um 21.35 sei die Suche beendet worden, hieß es. Die aufgeschobenen Flüge wurden dann nach und nach abgearbeitet. Die Passagiere mussten in der Zwischenzeit im Terminal warten.

Nach Angaben der zuständigen Hamburger Innenbehörde von Freitag wurde ein 24-jähriger Algerier am Zaun der Abschiebe-Einrichtung entdeckt. Er gab später zu, dem Albaner über den Zaun geholfen zu haben.

An dem Flughafen war vor etwa einem Jahr die bundesweit erste Abschiebe-Unterkunft eröffnet worden. Es ist nicht das erste Mal, dass jemand von dort verschwindet. So soll es nach unbestätigten Berichten bereits zwei, drei Fälle in der Vergangenheit gegeben haben. Deshalb soll in der kommenden Woche über bauliche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit beraten werden, sagte die Sprecherin.

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Jürgen Franke 11.11.17 21:34
Bis jetzt gespannt, wie lange es dauert
bis euch einfällt, für abgelehnte Asylbewerber einen sicheren Weg bis ins Flugzeug zu finden.