ARD-«Silvesterstadl» mit Pilawa in Graz

Foto: epa/Axel Schmidt
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BERLIN (dpa) - Über Jahre prägte der «Musikantenstadl» die deutsche Fernsehunterhaltung am Samstagabend. Ob nun der 2015 gestorbene Karl Moik oder sein Nachfolger Andy Borg: Millionen Fernsehzuschauer, die Schlager und Volksmusik lieben, schalteten die Show rund sechs Mal im Jahr ein. Aber das ist Vergangenheit. Nur der «Silvesterstadl», die Partyversion der Traditionsshow, hat sich gehalten. An diesem Samstag (20.15 Uhr) ist sie wieder einmal im Ersten zu sehen, wenngleich auch in anderer Besetzung.

Denn neu an der Seite der Schweizer Schlagersängerin Francine Jordi (39) ist Jörg Pilawa (51), gern als Allzweckwaffe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bezeichnet. Er soll der Jahreswechselsause im Auftrag des Ersten und seiner Partnersender aus der Schweiz (SRF) und Österreich (ORF) die Anziehungskraft verleihen, die einst Moik oder Borg dem «Stadl» verpassten - zumindest für die Silvesterausgabe. Denn nach dem Aus von Borg, der Mitte 2015 unfreiwillig seine Show aufgab, ging es mit der Quote rapide bergab.

Die erste und einzige «Stadlshow», die mit dem Moderations-Duo Francine Jordi und Alexander Mazza im September 2015 die Nachfolge des legendären «Musikantenstadls» antrat, schlug mit nur 2,5 Millionen Zuschauern hart auf. Auch die «Silvesterstadl»-Ausgabe 2015 mit den beiden hatte mit 2,8 Millionen Zuschauern keinen viel besseren Stand. Jetzt soll es Pilawa richten, der auch Abendshowerfahrung hat und vor allem mit seinem «Quizduell» den Vorabend im Ersten wieder auf Vordermann brachte.

Pilawa legt Wert auf die Feststellung, dass der «Silvesterstadl» 2016 aus Graz sich anders anfühlt als der «Musikantenstadl» der Vergangenheit. «Mit dem "Musikantenstadl" der vergangenen Jahre hat der "Silvesterstadl" eher weniger zu tun», sagt er. «Es ist eher eine große Party mit entsprechender Musik, wenn auch natürlich die Jungen Zillertaler oder die Amigos dabei sind. Die Temperatur ist eine andere.» Er habe nichts gegen das «Label», aber sehr wohl gegen die Diskussion, die damit verbunden gewesen sei. Für ihn sei der «Silvesterstadl» zunächst eine einmalige Sache.

Die Sender haben sich jedoch schon zu Beginn des Jahres darauf geeinigt, auch 2017 einen «Silvesterstadl» gemeinsam zu produzieren. Ob mit oder ohne Pilawa ist vorerst offen, da Pilawas weitere Zukunft mit der ARD noch nicht in trockenen Tüchern ist. «Wir werden uns zu Beginn des nächsten Jahres mit allen Sendern und Jörg Pilawa noch einmal zusammensetzen, um über die weiteren Schritte zu reden», sagt die für den Programmbereich Unterhaltung und Heimat beim Bayerischen Rundfunk zuständige Redakteurin Annette Siebenbürger. «Pilawa ist die ideale Besetzung, weil er mit der Show "Spiel für dein Land" in allen drei Ländern bereits bekannt und beliebt ist»,

Für den populären Moderator wird die Reise nach Graz auch zum Familienausflug, denn Frau und Kinder sind mit von der Partie. Die Gästeliste liest sich wie ein Mix aus früher und etwas heute: Dabei sind unter anderem die Edlseer, Nik P. Saragossa Band, Die jungen Zillertaler, Trauffer, Anita und Alexandra Hofmann, Die Amigos, Brings, Spider Murphy Gang, Stefan Zauner, Petra Mauela, Willy Astor, Drums2Street, SOS & Viktoria und Tricky Niki.

Leicht wird es Pilawas «Silvesterstadl» nicht haben, denn das ZDF hat seinerseits eine bewährte TV-Größe in der Hinterhand: Johannes B. Kerner, alter Weggefährte Pilawas im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und früher bei Sat.1, meldet sich ab 20.15 Uhr mit «Willkommen 2017» live von der Silvesterparty am Brandenburger Tor und soll laut ZDF gemeinsam mit Reporter Lutz van der Horst und Gästen das Jahr 2016 Revue passieren lassen und auf das Jahr 2017 blicken.

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