Anschlag am Erawan-Schrein: Erste Zeugenvernehmung

Foto: epa/Diego Azubel
Foto: epa/Diego Azubel

BANGKOK: Fast zwei Jahre nach dem verheerenden Bombenanschlag am Erawan-Schrein mit 20 Toten und weit über 100 Verletzten ist am Donnerstag der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Täter mit der ersten Zeugenvernehmung fortgesetzt worden.

Obwohl der Prozess bereits am 23. August letzten Jahres begonnen hatte, konnte er im letzten halben Jahr nicht weitergeführt werden, weil für die beiden angeklagten Uiguren Adem Karadag und Yusufu Mieraili kein Dolmetscher zur Verfügung stand. Am Donnerstag sagte der Ermittler Polizei-Oberstleutnant Somkiat Ploytubtim vor dem Militärgericht aus, Karadag und Mieraili hätten bei der Vernehmung gestanden, die Bombe am Erawan-Schrein platziert zu haben, berichtet „Khaosod“. Die Verhandlung wird am 26. Mai mit dem Kreuzverhör der Verteidigung fortgesetzt.

Der Polizei zufolge soll Adem Karadag am 17. August 2015 die Bombe am Erawan-Schrein platziert haben, Yusufu Meirili den Sprengsatz per Fernbedienung ausgelöst haben. Beide Angeklagten haben bisher ihre Unschuld vor Gericht beteuert. Über das Motiv des verheerenden Bombenanschlags wird nach wie vor spekuliert. Es soll ein Racheakt gewesen sein, weil die thailändische Regierung kurz zuvor 109 nach Thailand geflohene Uiguren in die Volksrepublik abgeschoben hatte. Eine weitere Theorie: Das Attentat soll ein Netzwerk verursacht haben, das Uiguren aus China u.a. nach Thailand geschmuggelt habe und von thailändischen Behörden aufgedeckt worden sei. Die beiden angeklagten Chinesen zählen zu der ethnischen Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang.

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