Anklage im Koh Tao-Mord Ende November

Zaw Lin und Win Zaw Htun wurden gestern dem Haftrichter auf Koh Samui vorgeführt und ihre Inhaftierung verlängert.
Zaw Lin und Win Zaw Htun wurden gestern dem Haftrichter auf Koh Samui vorgeführt und ihre Inhaftierung verlängert.

KOH TAO: Die Staatsanwaltschaft der Provinz Surat Thani kündigte an, bis Ende des Monats offiziell Mordanklage gegen zwei burmesische Tatverdächtige vor dem Provinzgericht Koh Samui erheben zu wollen.

Der Stellvertreter des Generalstaatsanwaltes, Thawatchai Siangjaew, erklärte gegenüber der Presse, dass die Polizei mittlerweile bis zu 80 Prozent der Ermittlungsakte vervollständigt habe. Zaw Lin und Win Zaw Htun (beide 21) aus Myanmar seien neuerlich dem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser habe ihre Inhaftierung zum vierten Mal um weitere 12 Tage verlängert. In Thailand dürfen beschuldigte Häftlinge maximal bis zu 84 Tagen festgehalten werden – kann bis dahin keine Anklage erhoben werden, muss der Fall abgewiesen werden.

Das Zusammenspiel zwischen den ermittelnden Beamten der Mordkommission im Doppelmordfall von Koh Tao und der Staatsanwaltschaft der Region 8 scheint sechs Wochen nach der Verhaftung der beiden Beschuldigten aus Myanmar langsam zu einem Ergebnis zu führen. Trotz massiver Proteste von Menschenrechtlern und auch in vielen Presseorganen sollen Zaw Lin und Win Zaw Htun in Koh Samui wegen zweifachen gemeinsam begangenen Mordes und Vergewaltigung vor Gericht gestellt werden. Bis heute zweifeln viele an der tatsächlichen Schuld der Leiharbeiter, die bis zu ihrer Verhaftung am Sairee Beach als gastronomische Hilfskräfte tätig gewesen waren.

Bei ihrer gestrigen Vorführung vor dem Haftrichter sollen die beiden jungen Burmesen weniger verängstigt und gestresst gewirkt haben als die Wochen zuvor. Insbesondere die Anwesenheit ihrer zwischenzeitlich aus Myanmar angereisten Familien und der nunmehr gewährte Rechtsbeistand sowie die Hilfe von Menschenrechtsfunktionären scheinen sie beruhigt zu haben. Bis heute beteuern Zaw Lin und Win Zaw Htun, sie seien von der Polizei und einem fragwürdigen Dolmetscher bedroht und gefoltert worden und hätten ihre Geständnisse nur aus Todesangst abgegeben.

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