Amnesty wirft Myanmar Menschenrechtsverletzungen vor

 Das Bild zeigt Aung San Suu Kyi auf einer von Amnesty International ausgerichteten Veranstaltung in Washington DC, USA, am 20 September 2012. Foto: epa/Michael Reynolds
Das Bild zeigt Aung San Suu Kyi auf einer von Amnesty International ausgerichteten Veranstaltung in Washington DC, USA, am 20 September 2012. Foto: epa/Michael Reynolds

RANGUN (dpa) - Amnesty International wirft der Armee und bewaffneten Gruppen in Myanmar schwere Menschenrechtsverstöße im Umgang mit ethnischen Minderheiten vor - bis hin zu «Kriegsverbrechen». Die Menschenrechtsorganisation veröffentlichte am Mittwoch dazu einen neuen Bericht. Demnach sind Volksgruppen wie die Rohingya im Norden des südostasiatischen Landes (ehemals Birma) unter anderem Folter, außergerichtlichen Hinrichtungen und Entführungen ausgesetzt.

Myanmar steht wegen des Vorgehens gegen Minderheiten - insbesondere gegen die Rohingya, eine muslimische Gruppe - international seit längerer Zeit in der Kritik. In dem Land hatte über Jahrzehnte hinweg das Militär geherrscht. Erst in den vergangenen Jahren hatte es sich wieder geöffnet. Seit vergangenem Jahr wird die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführt. Das Militär besetzt aber immer noch mehrere Schlüsselposten.

Die Asien-Expertin von Amnesty Deutschland, Anika Becher, sagte: «Im Norden Myanmars gerät die Zivilbevölkerung zwischen die Fronten von Armee und bewaffneten Gruppen: Die Armee nimmt wahllos Dörfer unter Beschuss. In einigen Fällen handelt es sich nach unserer Einschätzung um Kriegsverbrechen.» Nach Schätzungen sind bis zu einer Million Menschen auf der Flucht.

Der Bericht trägt den Titel «All The Civilians Suffer» («Alle Zivilisten leiden»). Dazu hatten Amnesty-Mitarbeiter zwischen März und Mai nach eigenen Angaben mehr als 140 Interviews mit Betroffenen, Augenzeugen, Menschenrechtsverteidigern und Vertretern humanitärer Organisationen geführt.

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Leserkommentare

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Norbert Kurt Leupi 16.06.17 01:09
Alternativen zu Thailand
Herr uli von berlin . Lesen sie bitte den Artikel von Michael Lenz , der die andern Möglichkeiten von Asiens Traumstränden im Stern publiziert hat ! Es gibt viele Urlaubsparadiese ,von Vietnam nach Myanmar oder Laos nach Malaysia etc. oder weiter nach Bali und zu den Phlippinen ! Eine andere Frage bleibt ,ob man überhaupt noch in Länder reisen soll , wo das Militär oder Religionsführer ihre unschuldigen Hände im Abwasser der Politik wäscht ?