Militärbasen in Muslimen-Dörfer

Foto: epa/Nyunt Win
Foto: epa/Nyunt Win

RANGUN (dpa) - Auf dem Gelände ehemaliger muslimischer Dörfer in Myanmar baut die Armee nach Informationen von Amnesty International jetzt Militärstützpunkte. Die Menschenrechtsorganisation berichtete am Montag in Yangon, dass das Militär des südostasiatischen Landes dort jetzt neue Häuser, Grenzposten, Hubschrauberlandeplätze und anderen Anlagen errichte. Amnesty stützt sich dabei auf Aufnahmen, die Satellitenkameras aus dem Weltall gemacht haben.

Aus Furcht vor dem Militär sind seit vergangenem Sommer etwa 700.000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar geflüchtet. Sie leben nun in Lagern im muslimischen Nachbarland Bangladesch. Viele lehnen eine Rückkehr in ihre Heimat, den Bundesstaat Rakhine, ab. Zahlreiche Dörfer dort wurden vom Militär dem Erdboden gleichgemacht. Die Vereinten Nationen sprechen von «ethnischer Säuberung».

Amnesty warf dem Militär vor, sich nun das Land der Muslime in einem «alarmierenden Tempo» anzueignen. «Genau dieselben Sicherheitskräfte, die sich an den Rohingya Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben, bauen jetzt neue Militärbasen auf», sagte Amnesty-Experte Tirana Hassan. Ursprünglich hätte schon vor mehr als einem Monat die Rückkehr von Flüchtlingen aus Bangladesch beginnen sollen. Bislang wurde nichts daraus.

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P.I.N.O Maerz 13.03.18 16:10
Der Herr Pires
wieder, der vorzeige integrand
Dracomir Pires 13.03.18 15:24
Tirana Hassan unter der Lupe
Sie spricht indonesisch und auch ihr Familienname lässt vermuten, dass sie Moslemin ist. Sie ist also befangen.