Amnesty International wirft Myanmar schwere Verbrechen vor

Foto: epa/Michael Reynolds
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RANGUN (dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht in der Verfolgung der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar mögliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Militär gehe mit einer äußerst harten und systematischen Gewaltkampagne gegen Zivilisten der Volksgruppe vor, sagte der Südostasien-Direktor der Menschenrechtsorganisation, Rafendi Djamin, am Montag. Diese Aktionen könnten Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen. Die Regierung in Rangun war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Seit einem Anschlag auf Sicherheitskräfte im Oktober haben Razzien in Myanmar stark zugenommen. Der Armee wird vorgeworfen, Angehörige der muslimischen Volksgruppe zu vergewaltigen, zu töten und deren Häuser niederzubrennen. Zehntausende Rohingya sind daraufhin bereits in den Nachbarstaat Bangladesch geflohen.

Die in Rakhine lebenden Rohingya werden vom Staat nicht als Bürger anerkannt. Von der buddhistischen Mehrheit wird die muslimische Minderheit seit Jahren angefeindet.

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Detlev F. Neufert 29.01.17 13:25
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Misstrauen gegen westliche Informationen
In der Ausgabe vom 6.Januar 2017 beschäftigte sich die unabhängige burmesische Zeitung MIZZIMA,weekly ausführlich mit den Vorwürfen von UN und NGOS. Journalisten diverser Zeitungen durften im Krisengebiet freie Interviews mit der Bevölkerung führen. Dabei stellte sich heraus, dass viele der von NGOS und UNO vorgebrachten Beschuldigungen einer Überprüfung nicht standhielten. Hinzu kommt, dass sich die Burmesen auch in Rakhine durchaus von muslimischen Gewalttätern bedroht fühlen. In den Dörfern versuchen, - so die Bewohner- muslimische Kämpfer unter den Rohingyas junge Männer zu rekrtutieren. Dass Teile der Militärs ebenso gewaltbereit sind wie die eingeschleusten Mitglieder der ISIS darf keine Entschuldigung sein. Aung Saan Suu Kyi folgt mit ihrer Politik dem Willen der Mehrheit der Bevölkerung.