US-Bündnis tötetregierungstreue Kämpfer

MQ-1 Predator: Ein ferngesteuertes unbemanntes Luftfahrzeug der US-Luftwaffe, auch als Drohne bezeichnet. Foto: epa/Lt. Col. Leslie Pratt
MQ-1 Predator: Ein ferngesteuertes unbemanntes Luftfahrzeug der US-Luftwaffe, auch als Drohne bezeichnet. Foto: epa/Lt. Col. Leslie Pratt

DAMASKUS (dpa) - Der Iran gehört im syrischen Bürgerkrieg zu den wichtigsten Verbündeten der Regierung. Von Teheran unterstützte Milizen kämpfen an der Seite der Armee. Doch die USA wollen einen Rückzug des Irans.

Bei einem Luftangriff der US-geführten internationalen Koalition im Osten Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens zwölf regierungstreue Kämpfer getötet worden. Dabei handele es sich um Angehörige ausländischer Milizen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Jets hätten in der Nacht auf Donnerstag Ziele in einem Wüstengebiet des Bürgerkriegslandes nahe der Grenze zum Irak angegriffen.

Aus regierungsnahen Quellen hatte es zuvor geheißen, Flugzeuge hätten zwei Stützpunkte angegriffen, die von iranischen Revolutionsgarden kontrolliert und auch von einer irakischen Miliz genutzt würden. Die Staatsagentur Sana meldete wiederum, Stützpunkte des syrischen Militärs seien getroffen wurden. Es habe lediglich Sachschaden gegeben. Die Angriffe seien Teil der «offenen Unterstützung» der internationalen Koalition für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Das Bündnis fliegt in Syrien unter US-Führung seit 2014 Angriffe gegen die Extremisten. Der IS hat mittlerweile den allergrößten Teil seines früheren Herrschaftsgebietes verloren. Im Osten Syriens sind IS-Anhänger aber noch in einigen Gebieten aktiv. Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter waren am Dienstag 26 Soldaten und Kämpfer regierungstreuer Milzen bei einem Angriff des IS getötet worden.

Der Iran und von ihm unterstützte Milizen sind im Bürgerkrieg ein wichtiger Verbündeter der Armee. Für Teheran geht es darum, seinen Einfluss vom Libanon am Mittelmeer über Syrien bis in den Irak zu sichern. Die USA verlangen hingegen nach ihrem Ausstieg aus dem Atomabkommen einen iranischen Rückzug aus dem Bürgerkriegsland sowie das Ende der Unterstützung für Milizen wie die libanesische Hisbollah, die zu den stärksten Gruppen in Syrien zählt.

Bereits Anfang Februar waren im Osten Syriens bei einem Angriff der internationalen Koalition auf regierungstreue Truppen Dutzende Kämpfer ums Leben gekommen. Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete damals mindestens 45 Tote. Das Anti-IS-Bündnis erklärte, es habe aus Selbstverteidigung gehandelt.

Syrien lehnt einen Abzug der iranischen Truppen oder der Hisbollah ab. Vize-Außenminister Faisal al-Mikdad erklärte in dieser Woche, diese Frage sei allein eine Sache seiner Regierung und stehe nicht zur Debatte. Seine Regierung habe die ausländischen Verbündeten zur Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus eingeladen.

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