Aktivisten stehen heute vor dem Militärgericht

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Über 100 Frauen und Männer versammelten sich am Montagabend vor dem Auditorium der Universität Thammasat, um ihre Unterstützung für die 14 seit dem 22. Mai festgenommenen jungen Menschen deutlich zu machen.  

Denn am heutigen Dienstag müssen die 13 Männer und eine Frau, vorwiegend Studenten, vor dem Militärgericht erscheinen. Es kann eine weitere Haftzeit von zwölf Tagen beschließen, die Aktivisten aber auch freilassen. Auf dem Gelände der Universität war eine Bühne aufgebaut worden, vor der Freunde und Familienmitglieder der Inhaftierten sowie Aktivisten Freiheit für die jungen Menschen forderten. Diese waren bei einer Demonstration gegen Putsch und Militärregierung in Bangkok festgenommen worden. Unter der Militärregierung sind Protestkundgebungen und Versammlungen von mehr als fünf Personen verboten. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha hat gestern deutlich gemacht, für die Festgenommenen werde es keine Ausnahme geben. Sie müssten vor Gericht gestellt werden. Denn jeder müsse sich an die bestehenden Gesetze halten. Das Militärgericht besteht aus einem Richter und zwei hohen Offizieren. Der Leiter hat zugesagt, die Aktivisten könnten einen fairen Prozess erwarten.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 08.07.15 00:11
Herr Blum,
ein sachlicher Kommentar sieht aber anders aus. Wir machen hier keinen Quiz. Also lass die Fragezeichen alle weg und komm zur Sache, moeglichst ohne Unterstellungen.
Bernd Blum 07.07.15 19:37
„Aktivisten nach Protest auf freiem Fuß.“
Das ist die Meinung der Farang-Redaktion. Richtig dagegen ist: „Aktivisten nach Entscheidung des Militärgerichtes auf freiem Fuß.“
Sehen Sie, lieber Leser, so wird die „Freie Meinungsäußerung“ angewendet. Mißbraucht wird sie, wie es gerade den sogenannten Intellektuellen in den Kram paßt.
Freie Meinungsäußerung setzt ein hohes Maß an Lebenserfahrung und der Fähigkeit voraus, Sachzusammenhänge zu erkennen, und diesem hohen Gut der freien Meinungsäußerung verantwortungsbewußt und voller Respekt und Hochachtung zu begegnen und zu handhaben. Zudem ist zu der zu äußernden freien Meinung vor ihrer Anwendung, sorgfältig zu prüfen, ob es eine freie Meinungsäußerung ist, oder ob, wie in diesem Fall, der Tatbestand einer strafbaren Handlung gegeben ist.
Diese Kriterien wurden von den 14 Studenten nicht erfüllt.
Wo waren diese Studenten denn im letzten Mai 2014, als von skrupellosen Verbrechern an eben diesem Demokratie-Denkmal drei Demonstranten ermordet wurden und 20 Schwerverletzte zu beklagen waren? Ebenso die übrigen Institutionen, die sich jetzt so mächtig für die 14 Studenten ins Zeug legen, wie die Europäische Union, die Thailand sogar jetzt aufrief, die Menschenrechte zu achten, die aber keinen Ton von sich gaben, als im letzten Mai 2014 die Verbrechen am Demokratie-Denkmal zu beklagen waren, genauso wie die Vereinten Nationen und sogenannte Menschenrechtler, wo waren diese? Die ermordeten und verletzten Menschen waren friedliche Demonstranten, die gewaltfrei und ohne Waffen ihre Meinung frei äußerten!
Wo waren die 14? Waren sie überhaupt schon geboren? Oder brauchten diese noch Pempers? Die Unreife der 14 zeigt sich doch ebenso in der Ortswahl. Ohne jegliches Feingefühl und Sensibilität gegenüber obengenannter Kriterien und der damaligen Opfer rammelt man an den Ort, an dem diese scheußlichen Verbrechen gegen friedliebende Demonstranten verübt worden, die in zwingender Notwendigkeit ihre Meinung frei geäußert haben, gegen die Mißstände in Thailand, die weitreichend bekannt sind, um jetzt gegen die Regierung zu meckern, die den logisch angedachten Weg der Demonstranten von 2013/2014 konsequent fortzusetzen, um nun endlich den Weg in die Demokratie zu finden. Das „patiruup sangkhom“, Reformieren von Politik und Gesellschaft, wird von den 14, mangelnden Wissens, schnöde Putsch genannt, was für ein fatales daher plappern, einfältig und ohne jede Tiefe.
Ich wünsche dem thailändischen Volk sehr, daß der bis jetzt von dieser Regierung erfolgreich und souverän begangene Weg des „patiruup sangkhom“ hin zu einer international anerkannten Demokratie erfolgreich zu Ende gegangen werden kann und, daß dieser Prozeß nicht durch solches verantwortungslose Handeln, deren sich die 14 bedienten, jemals nachhaltig gestört werden kann.
Den 14 wünsche ich tiefe und nachhaltige Erkenntnis über die wahre und hohe Bedeutung einer verantwortungsbewußten „Freien Meinungsäußerung“.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Blum