44 Tote bei Busunfall

Foto: dpa/Afp
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NEU DELHI (dpa) - Im Land mit den meisten Verkehrstoten der Welt sind bei einem Busunfall auf einen Schlag mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh bestätigte, stürzte der Bus gegen 11.30 Uhr Ortszeit am Mittwoch von einer Straße im Bezirk Nerwa mehrere hundert Meter tief in den Fluss Tons.

Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, der Bus sei rund 500 Meter tief die Böschung herunter gerollt, später sprachen die Beamten von einem rund 350 Meter tiefen Sturz. Himachal Pradesh liegt in den Ausläufern des Himalaya-Gebirges. «Nach einer ersten Untersuchung ist für uns klar, dass der Fahrer die Schuld an dem Unfall trägt», sagte der regionale Polizeichef D. W. Negi. «Er fuhr den Bus zu waghalsig und fahrlässig.» Außer dem Schaffner, der sich mit einem Sprung aus dem Bus retten konnte, habe nach ersten Erkenntnissen nur ein weiterer Insasse überlebt. «Die meisten Opfer starben an Kopfverletzungen, die sie sich zuzogen, als der Bus den Abhang hinunter rollte», sagte Negi. «Einige sind auch im Fluss ertrunken.» Unter den Toten seien mindestens 13 Frauen und Kinder.

Laut Polizei war der Bus unterwegs in den benachbarten Bundesstaat Uttar Pradesh, als er von der Gebirgsstraße abkam. Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) arbeiteten die Behörden immer noch daran, das Fahrzeugwrack aus dem Fluss zu bergen.

Indien hat jedes Jahr weltweit die meisten Verkehrstoten. Die häufigsten Ursachen für Unfälle sind marode Straßen und Fahrzeuge, überfüllte Verkehrswege und Fahren mit zu hoher Geschwindigkeit. Der indische Verkehrsminister Nitin Gadkari hatte erst im Oktober 2016 das Ziel ausgegeben, die Zahl der Verkehrstoten auf Indiens Straßen binnen zwei Jahren zu halbieren. Dazu wolle man die Fahrer besser aufklären und die Infrastruktur verbessern. Damit die Totenzahl sinkt, müsste Gadkari allerdings einen deutlichen Negativtrend umkehren. Von 2010 bis 2015 stieg die Zahl der Toten auf Indiens Straßen von 134.000 auf 146.000.

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