340.000 minderjährige Rohingya in Gefahr

Foto: epa/Abir Abdullah
Foto: epa/Abir Abdullah

GENF (dpa) - Rund 340.000 minderjährige Rohingya leben nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef nach ihrer Flucht aus Myanmar unter verheerenden Bedingungen im Nachbarland Bangladesch.

Viele Familien hätten nur Zeltplanen als Schutz vor der sengenden Sonne und dem Monsun-Regen. Es gebe nicht genügend sauberes Wasser oder Medikamente, geschweige denn Möglichkeiten zum Schulbesuch, heißt es in einem neuen Unicef-Bericht aus Bangladesch.

Viele der Jüngeren seien stark unterernährt. Wegen der chaotischen Zustände lauerten überall Gefahren, etwa durch Schlepper. Viele Kinder hätten nach eigenen Angaben die Ermordung von Eltern und Freunden mit ansehen müssen und seien traumatisiert. UN-Vertreter haben Dutzende zerstörte und niedergebrannte Häuser in der Heimat der Rohingya, der Rhakine-Region, gesehen. Das Menschenrechtsbüro spricht von ethnischen Säuberungen, aber die Regierung Myanmars streitet das ab.

«Sie brauchen Hilfe, um damit fertig zu werden», sagte Unicef-Exekutivdirektor Anthony Lake mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen. «Sie brauchen Unterricht, sie brauchen psychologische Beratung, sie brauchen Hoffnung. Wenn wir ihnen das jetzt nicht geben, wie sollen sie dann zu produktiven Mitgliedern ihrer Gesellschaft heranwachsen?»

In Genf findet am kommenden Montag eine Geberkonferenz statt. Von den benötigten 434 Millionen Dollar (fast 370 Millionen Euro) war bis Anfang dieser Woche erst ein Viertel zusammengekommen.

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