Frau von chinesischem Anwalt festgesetzt

PEKING (dpa) - Die Frau eines inhaftierten Menschenrechtsanwalt ist in China festgesetzt worden, weil sie mit einem Protestmarsch auf das Schicksal ihres Mannes aufmerksam machen wollte. Polizisten hätten sie aus ihrem Hotel geholt und über Stunden festgehalten, sagte Li Wenzu am Montag der Deutschen Presse-Agentur: «?Sie haben mich bedroht und gesagt, dass mein Protest nicht angemessen ist.»? Erst nach Stunden durfte sie demnach die Wache wieder verlassen. Auch wurde sie aufgefordert, ihren Marsch abzubrechen.

Zusammen mit Freunden war Li Wenzu vergangene Woche in Peking zu einem 100-Kilometer-Marsch gestartet, um in die Nachbarstadt Tianjin zu wandern, wo ihr Mann Wang Quanzhang inhaftiert sein soll. Der Bürgerrechtsanwalt sitzt im Gefängnis, seit die Sicherheitsbehörden vor drei Jahren in einer großen Verfolgungswelle zum Schlag gegen mehr als 300 Bürgerrechtsanwälte, Mitarbeiter von Kanzleien und Aktivisten und deren Angehörige ausgeholt hatten.

Seitdem bemüht sich Li Wenzu vergeblich um Informationen über das Schicksal ihres Mannes. Auch ein von ihr engagierter Anwalt durfte nicht mit Wang Quanzhang sprechen.

Ziel des Marsches, von dem Li Wenzu bis Montag die halbe Strecke zurückgelegt hatte, soll das zuständige Gericht in Tianjin sein, wo sie einem Richter mit dem Fall konfrontieren will. Seit dem Amtsantritt von Chinas Präsidenten Xi Jinping beklagen Beobachter einer weitere Verschlechterung der Menschenrechtslage in China. Neben Menschenrechtsverteidigern fühlen sich auch Teile von

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